Metadaten und Metadatenanalyse mit Scriptbakery

We are in love mit Metadaten! Und du? Schon von Beginn an können Metadaten an allen Touchpoints der Entsethungsgeschichte eines Buches eingesetzt werden, um Entscheidungen zu optimieren und Prozesse effizienter zu gestalten. In diesem Text erfährst du wie! Um ihn zu lesen, wirst du etwa 6 Minuten brauchen. 

 

 

Was sind eigentlich Metadaten?

Metadaten sind die neuen Daten! Während Viele noch über Daten und Datenschutz diskutieren, ist die Welt der Digitalisierung schon einen Schritt weiter. Denn die wirklich spannenden Informationen sind nicht in den eigentlichen Datensätzen enthalten, sondern verstecken sich in den Metadaten. Einfach erklärt sind Metadaten strukturierte Informationen über Merkmale anderer Daten. Ganz kurz: Metadaten M sind Infos über Daten A. Sagen wir, besagte Daten A sind ein Buch. Dann sind die Metadaten M Informationen über den Autor, die Auflage und viele weitere Aspekte in Zusammenhang mit Texten. Die Metadaten erzählen uns also etwas über den Kontext bestimmter Daten. Wichtig sind die Metadaten insbesondere für das Management großer Datenmengen, denn nach ihnen kann gefiltert werden. So kann beispielsweise eine Bibliothek Bücher kategorisieren und sie in einem (Online)-Katalog schnell auffindbar machen.

Metadaten Buch

Was ist der Unterschied zwischen Daten und Metadaten?

Der Unterschied zwischen Daten und Metadaten ist nicht immer klar zu definieren. Um eine Differenzierung zu ermöglichen, hilft die Festlegung eines Zwecks oder Ergebnisses. Dieses Ergebnis sind meist die gewünschten Daten. Und um den Zweck zu erfüllen, sind Metadaten nötig. Dabei ist es in manchen Fällen auch möglich, dass Metadaten in ihrer Funktion als eigenständige Informationsdaten Teil des Ergebnisses sind. Häufig ist eine bewusste Trennung zwischen der Objektebene (Ergebnis) und der Metaebene nicht gegeben. Durch eine direkte Koppelung der Metadaten mit den Daten sind sie letztendlich Teil eines abgeschlossenen, sich selbst beschreibenden Systems. Gespeichert werden die Metadaten meist im Dokument selbst. Das ist bei den offensichtlichen Informationen wie Autor und Erscheinungsjahr einfach. Aber auch andere Metadaten wie Sprache, Unternehmen oder Schlagwörter werden im HTML-Dokument unter Verwendung des Elements inkludiert.

Die Metadatenanalyse

Metadaten sind immer da, sie müssen nur sichtbar gemacht werden – und genau das ist auch die erste Aufgabe der Metadatenanalyse. Sobald alle Metadaten an die Oberfläche gebracht wurden, können sie mit den primären Daten, dem Text, kombiniert werden. Diese Analyse ermöglicht es nicht nur, Korrelationen zu erfassen, sondern auch daraus ein Vorhersagemodell über bestimmte Daten und ihre Wirkung zu erstellen. Wie sich diese Erkenntnisse in die Verlagsprozesse einbinden lassen, darauf kommen wir später noch einmal zurück. Zunächst aber muss ein gemeinsames Verständnis dafür geschaffen werden, welche Metadaten es aktuell gibt – denn für eine erfolgreiche Analyse braucht es erst mal – richtig: Daten!

Metadaten im VLB

In jedem Manuskript gibt es bestimmte Meta-Informationen, die erfasst werden:

– Themen und Inhalte von Büchern
– Seitenanzahl
– Orte der Publikation
– Informationen zu Autor:innen
– Schlagwörter
– Waren- und Sachgruppe
– Sprache
und viele mehr

Diese Metadaten werden von den Verlagen an das Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) abgegeben. Dort werden sie gesammelt und zur Verfügung gestellt. So zum Beispiel auch für die digitalen Tools Scriptbakery AI und ALINEA®.

Der MVB (Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels), der für das VLB zuständig ist, arbeitet aber kontinuierlich daran, noch mehr Metadaten zu entdecken und brauchbar zu machen. Zu den neueren Informationen zählen beispielsweise Lesemotive, ein neues Kategoriensystem zur Einordnung von Büchern, das die klassischen Genres ablösen kann; die Lesezeit als neues Metadatum, das in Zeiten des digitalen Lesens an die Stelle von Seitenanzahl tritt, sowie Moodtags, mit denen Emotionen und Stimmungen eines Buchs erfasst werden und für eine zielgruppenorientierte Ansprache genutzt werden können. Um diese Daten zu erfassen und kontinuierlich zu aktualisieren, verwendet das VLB das XML basierte Dateiformat ONIX (Online Information Exchange). Hierüber können und sollen Verlage im Idealfall täglich Updates zu ihren Titeln für das VLB übermitteln.

Damit Verlage dies auch tun und möglichst viele Metadaten zur Verfügung stehen, hat der MVB ein Statussystem eingeführt. Je nach Menge und Qualität der zur Verfügung gestellten Metadaten erhält ein Verlag Bronze, Silber oder Gold Status. Je höher der Status, desto weniger muss ein Verlag investieren, um seine Bücher dort zu platzieren. Den Goldstatus erhalten Verlage bei der Übermittlung folgender Daten:

– Lieferbarkeit
– Autor:in / Urheber:in
– Cover
– Produktsprache
– Umfangsangabe
– Verschlagwortung
– Hauptbeschreibung
– Thema-Klassifikation
– Zolltarifnummer
– Herkunftsland

Diese Daten können dann dazu eingesetzt werden, die Publikation und Vermarktung von Büchern entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verbessern und das Meiste herauszuholen.

Einsatzmöglichkeiten von Metadaten

Häufig werden Metadaten erst gegen Ende des Entstehungsprozesses eines Buches vor allem zur Vermarktung und Kategorisierung eingesetzt. So können sie dazu verwendet werden, Informationsressourcen näher zu beschreiben und leichter auffindbar zu machen. Im stationären Buchhandel und im Online-Handel fördern sie damit die Orientierung sowohl für Verkäufer:innen als auch für Leser:innen.
Aber schon von Beginn an können Metadaten an allen Touchpoints eingesetzt werden, um Entscheidungen zu optimieren und Prozesse effizienter zu gestalten. Gehen wir einmal den Entstehungsprozess eine Buches durch.

Die Geburtsstunde des Buches: das Manuskript! Hier können Schlagworte, Umfangsangaben, Sprache, Herkunftsland und Informationen über Autor:in oder Urheber:inn Aufschluss darüber geben, ob das Manuskript ins Verlagsprogramm passt, oder eben nicht. Auch die neuen Kategorien Lesemotive und Moodtags können hierbei hilfreich sein, denn sie rücken die zukünftigen Leser:innen und deren emotionale Erwartungen an ihr Leseerlebnis in den Fokus. Der Umfang des Buches lässt schon hier auf den durchschnittlichen Preis schließen und bringt damit eine weitere relevante Komponente in die Entscheidung für oder gegen ein Manuskript ins Spiel. Durch Umsatzdaten lassen sich außerdem Prognosen zum erwarteten Erfolg eines Buches anstellen.

Es wächst und wächst: Lektorat, Layout und Satz! Unser Manuskript entwickelt sich und wird erwachsen – mit unserer Unterstützung. An dieser Stelle werden Metadaten wie Lesbarkeit, Lesezeit und Verschlagwortung zentral. Mit ihrer Hilfe kann das Lektorat prüfen, ob der Text inhaltlich und stilistisch optimal auf die Zielgruppe zugeschnitten ist. Auf Gestaltungsebene können die Lesemotive und Moodtags dabei helfen, ein passendes Cover zu designen, das den emotionalen und thematischen Ansprüchen des Buches bis ins letzte Detail gerecht wird.

Nestflucht: Unser fertiges Buch darf in den Druck und wird im Anschluss ausgeliefert. Jetzt wird es spannend! Die Angaben über den Umfang und die Abmessungen des Buches helfen hier sowohl Buchhändler:innen und Onlineshops dabei, die Lagerung der Exemplare logistisch sinnvoll und maximal effizient zu planen. Aber auch Speditionen können beispielsweise das zu erwartende Gewicht mithilfe dieser Daten kalkulieren und Entscheidungen in Bezug auf den Transport treffen.

Ein neues Zuhause: Das Buch liegt jetzt in der Buchhandlung oder ist digital im Online-Handel registriert. Damit es bei den richtigen Leser:innen landet, sind jetzt wieder unsere Metadaten zur Verschlagwortung und den Lesemotiven sowie Moodtags relevant. Sind die Schlagworte nämlich für Suchmaschinen optimiert (SEO), dann kann das Buch bei der Online-Recherche leichter gefunden werden. Die Lesemotive und Moodtags finden auch hier wieder bei der Gestaltung von (realen) Schaufenstern oder (virtuellen) Produktseiten Anwendung, um das Buch noch besser in Szene zu setzen. Das neue Metadatum der Lesezeit ist vor allem im digitalen Umfeld wichtig, da es einen guten Eindruck darüber vermittelt, welchen Umfang das Buch auch im seitenlosen oder je nach Endgerät zumindest seitenvariablen digitalen Format hat.

So wächst die Bedeutung von Metadaten zunehmend und Verlage erkennen, welches Potenzial darin enthalten ist. Das erfordert aber auch eine sorgfältige Pflege der Daten – beispielsweise durch Metadaten-Manager:innen. Da diese aber häufig das Buch nicht so gut kennen wie die Lektor:innen, entsteht eine Informationslücke zwischen den beiden Berufsbildern. Hier kann Scriptbakery aushelfen, indem die Software schon von Beginn an Metadaten analysiert, verwaltet und speichert.

Metadatenanalyse

Scriptbakery und Metadaten

Im Falle von Scriptbakery und ALINEA® werden die Metadaten hauptsächlich dafür genutzt, um bei eingelesenen Manuskripten diese Informationen automatisiert ausfüllen zu können. Hierzu wird der eingelesene Text mit den schon verfügbaren Texten verglichen und von deren Metadaten auf die des neuen Manuskriptes geschlossen. Mithilfe von Scriptbakery können die Daten dann von allen Beteiligten des Entstehungsprozesses herangezogen werden, um die besten Entscheidungen für den Verlag zu treffen.

Denn was Metadaten nicht können, ist eine Bestseller-DNA zu entschlüsseln – zumindest jetzt noch nicht. Hierfür ist ein feines Gespür für gesellschaftliche Diskurse und aktuelle Trends von großer Bedeutung. Und in dieser Hinsicht sind Lektor:innen unschlagbar, dafür werden sie gebraucht und geschätzt. Zusammen mit digitalen Tools wie Scriptbakery können wir die Verlagsbranche revolutionieren. So ist es gerade in der Kombination der Kompetenzen von Lektorat und digitalen Assistenten möglich, die Metadatenanalyse dazu zu nutzen, fundierte Entscheidungen in Bezug auf das Verlagsprogramm zu treffen. Dadurch kann das Beste aus den eingesandten Manuskripten herausgeholt werden. Gerade in der Zusammenarbeit von Lektorat und digitalen Assistenten ist es damit möglich, die Metadatenanalyse dazu zu nutzen, fundierte Entscheidungen in Bezug auf das Verlagsprogramm zu treffen. Dadurch kann das Beste aus den eingesandten Manuskripten herausgeholt werden.

 

 

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