Lesemotive im Buchhandel – und wie sie Kaufimpulse auslösen können

Lesemotive sind die neuen Branchenlieblinge. Wir haben uns in Zusammenarbeit mit der Gruppe Nymphenburg, Vertriebsberaterin Stephanie Lange und dem VLB intensiv mit dem Thema Lesemotive beschäftigt: erreicht man mit unbewussten Bedürfniskategorien wirklich die Abwanderer? Ergänzen sie bestehende Genre und Klassifizierungen, welches Potenzial schlummert in den Lesemotiven und lassen sich diese automatisiert zuordnen? Wir geben dir einen ersten Überblick in diesem Text. Um ihn zu lesen, wirst du etwa 3 Minuten brauchen. 

 

 

Was sind eigentlich Lesemotive?

Die Bestimmung der Lesemotive ist die Reaktion auf das Bedürfnis der Kunden, Buchkäufe auf emotionaler Ebene zu tätigen. Das Denken in den bekannten Genre-Kategorien ist durch das unendlich steigende Angebot zu spezifisch geworden. Viel wichtiger ist die Frage danach, welche Absicht mit dem Buchkauf verfolgt wird. Die aus diesen Erkenntnissen resultierenden Lesemotive erleichtern es Buchhändlern und Verlagen, Bücher genau für ihre Zielgruppe und deren Kundenbedürfnisse herzustellen und zu vertreiben. So können Kaufimpulse der Leser:innen gezielt geschaffen und gelenkt werden, ohne unentschlossene Kunden wieder zu verlieren.

lesemotive automatisch

Welche Lesemotive gibt es?

Dazu ist es wichtig, zu verstehen, welche Motive für den Kauf ein:e Leser:in hat. Soll eine kurzweilige Lektüre entspannen und beim abschalten helfen? Weiterbilden und informieren? Zum Nachdenken anregen?
Daneben kann aber auch das Bedürfnis, eine bestimmte Emotion zu fühlen ein Lesemotiv darstellen. So wollen Leser:innen sich manchmal gruseln, einen Nervenkitzel inklusive Gänsehaut erleben, eine augenöffnende, aufregende, kulinarische Gedankenreise durch ferne Länder machen oder mit den Protagonist:innen die Höhen und Tiefen der Liebe mitfühlen.
Aus den emotionalen Bedürfnissen und Zielen des Leseerlebnisses wurden in Zusammenarbeit mit der Gruppe Nymphenburg und zahlreichen Literaturforschern Kategorien herausgearbeitet, die auch vom Verzeichnis lieferbarer Bücher, kurz VLB, verwendet werden. Dort sind Rubriken wie ‘Nervenkitzel’, ‘Entdecken’, ‘Eintauchen’ oder ‘Entspannen’ angelegt. Diese können im Lektorat erkannt und festgehalten werden.

Wie können Lesemotive erfasst werden?

Lesemotive finden sich bereits an frühester Stelle im Herstellungsprozess eines Buches. Noch viel früher als eine Einteilung in Genre vorzunehmen, sollte ein:e Lektor:in in der Lage sein, die Emotion, die ein Buch transportieren soll, zu identifizieren.
Unterstützung gibt es dabei zum Beispiel von Software Scriptbakery AI. Das KI-gestützte Tool zur Verwaltung und Analyse von Manuskripten hilft nicht nur dabei, Lektoratsprozesse zu optimieren, sondern kann mit einer Genauigkeit von aktuell bis zu 93 % auch Lesemotive schon in den frühesten Stadien eingereichter Manuskripte bestimmen. Die Manuskripte können dann in die zuvor erläuterten Kategorien einsortiert werden, sodass sie einfach nach Lesemotiven klassifizierbar sind. So lässt sich das Potenzial der Lesemotive viel besser ausschöpfen.
Für diesen Zweck wurden die vom VLB verwendeten Kategorien als Metadaten in das Manuskriptanalyse-Tool Scriptbakery übertragen, sodass diese nun herangezogen werden können. Auf diese Weise ersparen sich Verlage das mühsame händische Übertragen der Lesemotive in ihr Verlagsprogramm. Lesemotive zu bestimmen muss also nicht teuer sein. Über unseren Preisrechner kannst du dir die Kosten ganz einfach kalkulieren.

lesemotive für Verlage

Was bedeutet das für Verlage und den Buchhandel?

Letztendlich treffen Menschen unbewusst alle Entscheidungen auf Basis von Emotionen. Rein rationale Beschlüsse gibt es nicht. Die Zentrierung von Lesemotiven und damit von Emotionen schon im frühesten Stadium der Buchherstellung bedeutet schlicht mehr Kundennähe – und damit ein besseres Verständnis von Kundenbedürfnissen. So kategorisierte Bücher bilden eine intuitive, an den Emotionen orientierte Kaufgruppe für Kunden und helfen dabei, ebenfalls intuitive und emotionale Kaufimpulse für den Buchhandel und das Verlagswesen wieder greifbarer zu machen.
Durch die Kompatibilität mit dem Verzeichnis lieferbarer Bücher wird das Lesemotiv ausschlaggebend für die Planung von Verlagsprogrammen und die Organisation von Buchhandlungen.
Ganz konkret kann die Buchbranche emotionale Lesemotive brauchbar machen, um Moodboards für die Covergestaltung zu generieren, Moodtrailer zum Marketing von Büchern zu erstellen, die Bücher im Buchhandel adäquat in Szene zu setzen oder Moodbereiche in Online-Shops zu gestalten, in denen potentielle Leser:innen zielgruppengerecht angesprochen werden können.
Dabei sollen durch die starke Bedürfnisorientierung auf lange Sicht mehr Buchverkäufe generiert und das Fortbestehen von verlagswesen und Buchhandel auch nachhaltig gesichert werden. Um die Umstellung des Verlagsprogrammes einfach und effizient durchzuführen, können smarte Assistenten und digitale Tools wie Scriptbakery AI eine wertvolle Ressource sein.

Willst du mehr Lesemotive und die automatische Zuordnung erfahren? Dann nimm gleich Kontakt mit unseren Lesemotive-Expert:innen auf.